Fragmente aus dem Leben.

Dienstag, 7. Juli 2009

Pakete in LATEX auf einem Mac einbinden

Nachdem es gute allround Distribution des LATEX Systems gibt (z.B. TexShop für den Mac) müssen doch zum Teil Extrapakete nachinstalliert werden. So zum Beispiel das schon erwähnte ModernCV Paket zum erstellen von Lebensläufen.
Zur Verwendung kann man die Formatierungsbefehle definierenden Style Dateien (.sty) einfach in das entsprechende Arbeitsverzeichnis kopieren. Da dies aber eigentlich unübersichtlich und ineffektiv ist, vor allem, wenn man in mehreren Verzeichnissen unterschiedliche Versionen bearbeitet, empfiehlt es sich die Pakete global in das Tex-System einzubinden, so dass sie dann auf dem ganzen Rechner zur Verfügung stehen.

In meinem Fall habe ich also das Dateiverzeichnis ModernCV in folgendes Verzeichnis kopiert:

/usr/local/texlive/texmf-local/tex/latex

Um sie dann noch in das System einzubinden muss man im Terminal als superuser den texhash Befehl ausführen:

sudo texhash

Nach korrekter Eingabe des Superuser-Passworts werden dann die entsprechenden Dateien eingebunden und man kann mit \usepackage{moderncv} das Paket im Dokument einbinden und auf die speziellen Formatierungsbefehle zugreifen.

Journalismus - Bloggerei - einerlei?

David Schraven hatte neulich im Blog der Ruhrbarone über eine kleine Veränderung berichtet, die er auf der persönlichen Hompage von Frau Hannelore Kraft entdeckt hatte. Dabei ging es um die Lösung eine Teileintrages über einen früheren Arbeitgeber, der in einen Förderskandal verwickelt war. Im Rahmen dieses Skandals vor zwei Jahren wurde die Rolle von Frau Kraft kritisch hinterfragt. Im Anschluss daran ist die NRW-CDU eingesprungen und hat mit einer Postkartenkampagne versucht Wahlkampf zu machen. Woraufhin dann Frau Kraft beide Stellen mit Unterlassungsklagen versehen hat. Nach dieser taktisch unklugen Entscheidung wurde die Mücke zum Elefanten, Bullen, Schneeball.
Die politisch Interessanten Dinge sind anderswo besprochen. Ein Teilaspekt der ganze Causa allerdings, der dann im SPD-nahen Rotstehtunsgut-Blog diskutiert wurde ist die Verantwortung von professionellen Journalisten und die Rolle die Weblogs und deren mutmaßlich weniger professionelle Autoren in der medialen Verbreitung und Aufarbeitung von Nachrichten spielen.
"David Schraven ist natürlich nicht die Unschuld vom Lande, vielleicht sogar nicht einmal ein Blogger: unter einem Blogger verstehe ich, und ich bin mir sicher, dass man sich auf diese Definition leicht einigen kann, einen Amateur, der aus Spaß an der Freude Texte, Bilder und Videos im Internet veröffentlicht. David Schraven ist nun aber kein Amateur; er wäre wohl auch beleidigt, wenn man ihn so bezeichnen würde, sondern er ist ein Journalist[...]"
Woraufhin sich David Schraven u.a. seine Rolle als Autor bei den Ruhrbaronen definierte:
"[...]die Ruhrbarone mache ich aus Spaß. Einfach so, weil ich mich für Politik interessiere. Ich verdiene damit kaum Geld. Die Ruhrbarone tragen nicht zu meinem Lebensunterhalt bei. Es ist ein Hobby."
In einem ganz anderen Zusammenhang - nämlich der Wahl im Iran und den nachfolgenden Demonstrationen - und vor allem dem Ausschluss oder der Behinderung internationaler Pressevertreter, wurden Weblogs und andere Web2.0-Einrichtungen wichtig, als quasi einziger Blick in dieses Land hinein. Auch Jon Stewart hat die Veränderung der Berichterstattung bemerkt.

Da ich nun noch nicht lange in der Sphäre der Weblogs mich bewege, habe ich solche Diskussionen noch nie richtig live miterlebt. Jetzt allerdings, da ich mich Stück für Stück von den offiziellen Nachrichten-Kanälen verabschiede, bzw. sie immer reichhaltiger mit Blogs substituiere, um nicht nur über den Kamm der Mainstream-Medien gebürstete Berichte und Einschätzungen zu lesen, gefällt mir diese dezentralisierte, entprofessionalisierte und subjektive Diskussionspolitik sehr gut.

Sicherlich gibt es große Kalibersprünge in der journalistischen Professionalität zwischen all den verschieden Nachrichtenoptionen im Internet - die Frage ist, ob dies nicht ein zu begrüßender Trend ist. Quo vadis 4. Macht im Staate? Wenn man die immer stärkere Orientierung großer, klassischerweise nicht online verfügbarer Medien auf eben diesen Bereich in den letzten Jahren beobachtet, dann könnte man ein langsames Herantasten hineinlesen. Ein sich vertraut machen mit den sehr viel basisdemokratischer organisierten Spielregeln, die die Blogs erlauben und natürlicherweise herstellen.

Es ist offensichtlich Quatsch twitter-Nachrichten mit dem selben Brustton der Überzeugung wohl-recherchierter, nachgeprüfter Reportagen über die großen Nachrichtenportale zu senden, aber mit kritischer Distanz und dem Querlesen einen größeren Menge unterschiedlich ausgerichteter Meinungsquellen lässt sich doch ein guter Querschnitt der aktuellen Stimmungslage gewinnen. Der aktuellen Stimmungslage von Menschen, die sich dieser virtuellen Medien zu bedienen wissen, und dies auch tun - also vermutlich noch immer die eher jüngere Generation. Aber diese Grenze verschiebt sich - und wenn ich einmal mit meinen Enkeln einen Computer kaufen gehe werde ich sie sicher besser beraten können als meine Großeltern mich.
Mit anderen Worten, die Repräsentation der Bevölkerung im Internet wird sicherlich im Laufe der Zeit immer breiter und die Meinungsbildung mit Hilfe dieses Mediums immer wichtiger. Und ich persönlich finde das überhaupt nicht bedenklich. Wenigstens ist man sich dann im Klaren, dass man jeweils nicht die ganze Wahrheit zu sich nimmt, während man das beim Anschauen der Tagesschau leicht vergessen kann.

Herr Schaffner!



Neulich, auf der Anreise zu einem Bewerbungsgespräch wurde ich kurz vor dem Einsteigen in meinen Anschlusszug von zwei älteren Damen abgefangen. Ich sei wohl der Zugbegleiter, und sie hätten eine Fahrkarte nach Templin gelöst, dieser Zug sei aber ausgefallen, ob sie nicht mit der gleichen Fahrkarte auch den Zug nach Eberswalde nehmen könnten. Im selben Moment stieg glücklicherweise der echte Zugbegleiter - ganz in Grau aus, und konnte die Damen übernehmen. Ich stieg meinerseits in den von Sommerhitze und Schulklassen lärmenden Zug.

Bleibt nur die Frage ob Typ "Zugbegleiter" ein für Bewerbungssituationen angemessener Look ist. Andererseits habe ich nur das eine Jackett.

DNA Cocktail

Wer mal DNA sehen möchte, und gerne einen schönen Cocktail trinkt mag Folgendes versuchen:

Man nehme ein paar gefrorene Erdbeeren und zerkleinere sie gründlich in einem Mixer unter Hinzugabe von frischen Ananasstücken (oder frischem Saft). Diese Mixtur gebe man im Anschluss vorsichtig auf eine kalte, hochprozentige Spirituose (z.B. Wodka, Gin), so dass das Fruchtpüree oben auf schwimmt. Es sollten sich dann aus der Schicht mit den zerkleinerten Erdbeerzellen DNA-"Fäden" lösen und nach unten in den klaren Alkohol sinken.

Die gründliche Zerkleinerung der Erdbeeren/Ananas zerstört einen großen Teil der die DNA umgebenden Zellwände und setzt somit die gesamten in der Zelle befindlichen Moleküle in einer Lösung frei. Die Zugabe von Ananas dient der Lösung der DNA von Histonen (Proteine um die die DNA "gewickelt" im Zellkern vorliegt), was mit Hilfe der in dieser Frucht vorliegenden Proteasen geschiet. Deswegen muss der Ananasanteil auch frisch sein, die Proteasen degenerieren mit der Zeit. Die DNA fällt in hochprozentigem Alkohol aus, sie präzipitiert, weil in diesem Medium (Alkohol, also z.B. Ethanol) die DNA, die mit den Ionen aus den Früchten reagiert, und mit jedem Ion, das sich anlagert immer weniger hydrophil, d.h. "wasserfreundlich", oder in polarem Lösungsmittel lösbar wird. Mit anderen Worten, es löst sich leichter in einem weniger polaren Lösungsmittel wie einem Alkohol.

Diese Reaktion wird genauso auch in Labors zu DNA Extraktion verwendet. Allerdings unter Zugabe von Chemikalen, die z.B. das Aufbrechen der Zellen erleichter, die einen Verzehr verunmöglichen - wer will auch z.B. Mausschwanz-DNA trinken/essen?

Hier das Originalrezept mit Blue Curacao.

Freitag, 3. Juli 2009

Gewürze

Im Bezug auf diesen Abgesang einer vermuteten Überwürzwut heutzutage muss ich eine klare Gegendarstellung leisten:
Nach meiner Zeit in Malaysia bin ich ein wahrer Würz-Enthusiast geworden. Dort habe ich festgestellt, dass es ganz unterschiedliche Arten von "scharf" gibt, die ganz und gar nicht die anderen Geschmäcker des Gerichts verdecken, dass salzig und süß, Fleisch und Sirup, Fisch und Kokosnussmilch, etc. sehr gut zusammenpassen.
Eigentlich schade, wenn man die Vielzahl der verwendbaren Gewürze so gar nicht bekannt sind und eigentlich keine große Rolle spielen. Welch Genuss zum Beispiel ein Laksa zuzubereiten, bei welchem man zunächst eine Gewürzpaste aus zehn oder mehr Zutaten zusammenstellt, bevor man alles zusammen anbrät und köchelt.
Ich sage nur Tamarinden, Thai-Ingwer, Curry und Kokosmilch um meinen Punkt zu unterstreichen und nehme gleichzeitig deutlichen Abstand von 3-Minuten-Terrinen als Maß für asiatische Küche (wenngleich ich sie natürlich auch gerne unten im Schrank zu liegen habe).

Abschließend noch ein kleiner Verweis zum Thema Salzreiche Kost und Bluthochdruck.

Zeitverwendung hinter den sieben Bergen



Habe die letzten Stunden zum wiederholten Mal versucht mit dem, in Fachkreisen ob seiner Komplexität so gelobten Aufbauspielchen Dwarf Fortress warm zum werden. Diesmal bin ich weiter gekommen als je zuvor, was eindeutig einfach nur an dem sehr schön gemachten Videotutorial liegt, ohne welches dies Spielmechanik meines Erachtens überhaupt nicht zu verstehen ist.
Die Mischung aus open-source, bescheidener ASCII-Grafik und völlig absurder Komplexität - ganz Schweigen natürlich von der Musik und dem Intro (auch in ASCII gesetzt) ist bedenkenswert und muss mit Hochachtung bedacht werden!

Hiermit getan...

Bin ich's wert oder nicht?

Ich schreibe in - wie hoffentlich schon verdeutlicht - sehr angenehmem Layout eine Eigenwerbung. Ein what-is-what meines Lebens. Versuche die, meiner Ansicht nach für die jeweilige Stelle wichtigen Details zusammenzufassen, meine Bewerbungsmappe darauf zu fokussieren. Das ist anstrengend - hat aber auch Spaß gemacht.
Jetzt, da Anschreiben und Lebenslauf mit samt der zugehörigen Zeugnisse schon etliche Male verschickt sind, geht das sehr schnell. Ein, zwei Sätze umgestellt, Name und Adresse geändert (das Datum wird automatisch aktualisiert), alles noch oft auf präzise Richtigkeit überprüft und dann abgeschickt. Bis jetzt auch mit meinem Selbstbewusstsein sehr gut vereinbar.
Nicht einmal die vielen initialen Absagen, die ich direkt postalisch wieder zurückbekommen habe waren problematisch.Es waren dies einfache, mal freundlicher und hilfsbereiter, mal gelangweilter formulierte Antworten, deren Bezug aber oft die Sach-, und Beschäftigungslage der Klinik war, und mich nicht eigentlich persönlich betraf.
Wenn dann allerdings noch Bewerbungsgespräche hinzukommen - je mehr ich eine Stelle möchte desto deutlicher dieser Aspekt, dann nehme ich es schnell persönlich, wie ich gerade an mir feststellen muss. Oder - wenn es meiner Ansicht nach eigentlich ein erfolgreiches Gespräch war, eine Situation in der ich mich wohlfühlen konnte.
Die Mühle der Selbstbezichtigung kommt sehr schnell wieder in Gang. Und die Einsicht, dass ich mich auch nicht einstellen würde, lauert meist nur zwei, drei Schritte um die Ecke. All das natürlich im krassen Kontrast zu eigentlich von meinem peripheren Bewusstsein vorgeschlagene Selbstdisziplinierungsmaßnahmen um diesen Situationen gut zu trotzen. Solche Dinge wie freundlich-zugewandt-bestimmte-offene Körperhaltung, Rede etc.
Möglicherweise habe ich bis jetzt Gespräche erlebt, die einfach von ihrem Erscheinen her so anders waren, als die üblen Geschichten, die ich sonst schon gehört habe, dass ich gar nicht richtig konzentriert am Aufbau eines jeweils passenden Bildes gearbeitet habe - dahingestellt sei, ob ich es denn könnte. Bis jetzt allerdings waren es eben immer so nette, scherzende, locker hin und her fragende Gesprächsrunden ohne größeren Druck, ohne groß zur Schau gestelltes Machtgefälle. Daher war ich bis jetzt immer ziemlich entspannt. Um so ärgerlicher natürlich, wenn man dann gespiegelt bekommt (auf Anfrage), dass man zwar sehr angenehm, aber vielleicht ein wenig zurückhaltend erlebt worden sei. Und auf einmal ist sie doch da, diese Ebene einer gewünschten Selbstdarstellung, einer intuitiv die Vorlieben des Anderen bedienende Raporthaltung, die ich als anstrengend empfinde, und deswegen erstmal weg gelassen habe.
Andererseits ist ja der Raum zwischen im Sessel hängen und manischer Selbstentäußerung ein weiter, und ein bißchen mehr "Enthusiasmus" kann ich sicher ohne zu lügen aufbringen in den noch folgenden Gesprächen. Vielleicht dient mir diese ganze Bewerberei ja einfach dazu mein Begeisterung für mein Fach zu finden...